„Das ist die Pforte des Ewigen. Gerechte, tretet ein“ – mit diesem Vers aus Psalm 180 werden die Besucher der 1858 errichteten kleinen Synagoge in Saffig begrüßt, die nach der Renovierung als Mahnmal und Begegnungsstätte konzipiert war und nun wieder ein Ort jüdischen Lebens ist.
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen Häuser vorhanden. Mitte des 19. Jahrhunderts konnte die jüdische Gemeinde in Saffig einer neue Synagoge am Klöppelsberg errichten. Der Architekt sind nicht bekannt. Das Gebäude wurde 1858 eingeweiht. Die Gemeinde hatte noch längere Zeit mit der Abtragung der Bauschulden zu tun (davon wird noch 1883 berichtet).
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch einen SA-Trupp aus Mayen verwüstet. Das Inventar wurde vor dem Gebäude verbrannt. Am 31. Dezember 1939 wurde die Synagoge für 270 RM an die Ortsgemeinde zwangsverkauft. Seit 1940 wurde sie als Geräteschuppen verwendet. Im Zuge des Restitutionsverfahrens in den 1950er-Jahren hatte die Gemeinde an die Jüdische Gemeinde in Koblenz als Rechtsnachfolgerin 1000 DM nachzuzahlen. Das Gebäude wurde bis 1984 als Schuppen verwendet. Seit 1979 gab es Bemühungen, die ehemalige Synagoge unter Denkmalschutz zu stellen (1984 vollzogen). Am 13. Mai 1985 bildete sich ein „Förderkreis Synagoge e.V. Saffig“, der im Juli 1986 das Gebäude von der Ortsgemeinde kaufte und zwischen 1987 und 1991 instandsetzte. Nach der umfassenden Renovierung konnte das Gebäude als Erinnerungsstätte, Kultur- und Begegnungsstätte 1991 wieder eröffnet werden.
Seit 2008 finden sich in den alten Straßen von Saffig Stolpersteine, die an die deportierten Juden erinnern.
In der Synagoge von Saffig finden inzwischen neben den Kabbalat
Schabbat-Gottesdiensten auch alle zwei Wochen Schabbatmorgengottesdienste mit
Toralesung statt. www.netiwothaschalom.de